Die abgebildeten digitalen Devices brauchen digitale Kompetenz.

Nichts geht mehr ohne digitale Kompetenzen

Durch den Einsatz neuer digitaler Technologien und Medien, die neue Kommunikationsformen eröffnen, verändern sich die Möglichkeiten der Hochschulen, mit der Gesellschaft und Praxispartnern im Wissens- und Technologietransfer in den Dialog zu treten.

Der Transformationsprozess der Digitalisierung stellt damit neben der Lehre, Forschung und Verwaltung auch das Handlungsfeld des Wissens- und Technologietransfers an Hochschulen vor neue Herausforderungen.

Wenn von Digitalisierung an Hochschulen die Rede ist, darf neben der Bereitstellung von digitalen Services und der Schaffung von universitätsweiten digitalen Infrastrukturen die Auseinandersetzung mit den digitalen Kompetenzen bei den Mitarbeitenden nicht fehlen.

Es gibt keine einheitliche Definition für Kompetenzmodelle

Die vorhandenen internationalen Kompetenzmodelle und -beschreibungen definieren digitale Kompetenzen sehr unterschiedlich. Sie reichen von sehr offenen Definitionen, wie Paul Gilsters „mastering ideas, not keystrokes“, bis hin zur Beschreibung und Einordnung konkreter praktischer digitaler Kompetenzen.

Die EU-Kommission hat mit dem „Digital Competence Framework for citizens“ (DigComp) ein Modell entwickelt, welches sich in fünf Kompetenzbereiche mit insgesamt 21 Kompetenzen und acht verschiedenen Kompetenzstufen aufgliedert.

DigComp: Fünf Kompetenzbereiche

   1. Informations- und Datenkompetenz

   2. Kompetenz zur digitalen Kommunikation und Kollaboration

   3. Kompetenzen zur Erstellung von digitalen Inhalten

   4. Kompetenz in Sicherheit

   5. Kompetenz zur digitalen Problemlösung

In der EU dient „Digitally-Competent Educational Organisations“ (DigCompOrg) als konzeptueller Rahmen

Darüber hinaus stellt die EU mit dem „Digitally-Competent Educational Organisations“ (DigCompOrg) einen konzeptuellen Rahmen zur Verfügung, der ausführlich die Entwicklung notwendiger digitaler Kompetenzen auf Organisationsebene für Bildungsinstitutionen jeglicher Art aufzeigt.

Weiterhin hat die EU mit dem Kompetenzrahmen DigCompEdu spezifische digitale Kompetenzen für Lehrende aller Bildungsstufen formuliert.

Digitale Kompetenzen im internationalen Hochschulkontext: Digital-Literacy-Modell

Für den internationalen Hochschulkontext wurden in den letzten Jahren ebenfalls unterschiedliche Konzepte und Modelle zur Beschreibung digitaler Kompetenzen entwickelt. Eine gute Übersicht bietet das News Media Consortium (NMC), das die unterschiedlichen Modelle in einer Überblicksstudie darstellt.

Die Studie fasst elf verschiedene Digital-Literacy-Modelle in sechs Kompetenzbereiche zusammen:

1. Kommunizieren

2. Kritisches Denken

3. Technische Fertigkeiten und Umgang mit digitalen Werkzeugen

4. Erstellen von digitalen Inhalten

5. zivilgesellschaftliche und demokratische Kompetenzen

6. Umgang mit Urheberrechts-Systemen

Die Leuphana beschäftigt sich im Projekt “Digital Knowledge Transfer” ausgiebig mit der Notwendigkeit digitaler Kompezenzen.

Hier finden Sie konkrete Praxistipps >>

Auszug aus dem Artikel „Nichts geht mehr ohne digitale Kompetenzen“, erstmals erschienen in DUZ Wissenschaft & Management 05/2018

Literaturtipps

Bawden (2008): Origins and Concepts of Digital Literacy. In: Lankshear, Colin/Knobel, Michele (Hrsg.): Digital Literacies: Concepts, Policies and Practices. New York: Peter Lang Publishing. S. 17-32.

Carretero, Stephanie/Vuorikari, Riina/Punie, Yves (2016): DigComp 2.1. The Digital Competence Framework for Citizens. Luxemburg: Publications Office of the European Union. http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC106281/web-digcomp2.1pdf_(online).pdf

Europäische Kommission (o. J. a): DigComp. Being digitally competent – a task for the 21st century. https://ec.europa.eu/jrc/en/digcomp

Europäische Kommission (2016): Opening up Education: The OpenEdu Framework. https://ec.europa.eu/jrc/sites/jrcsh/files/20170328_openeduframework_centred_video_support.pdf

Gilster, Paul (1997): Digital literacy. New York: John Wiley & Sons Inc.

Hochschulforum Digitalisierung (2016): The Digital Turn – Hochschulbildung im digitalen Zeitalter. Arbeitspapier Nr. 27. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung. https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/Abschlussbericht_Themengruppe_3.pdf.

Hochschulrektorenkonferenz (2013): Wissenstransfer in die Mediengesellschaft: Situationsanalyse und Orientierungshilfen. Beiträge zur Hochschulpolitik 3/2013. Bonn. https://www.hrk.de/uploads/media/2013-06-06_Final_Wissenstransfer.pdf

Holdener, Anita/Bellanger, Silke/Mohr, Seraina (2016): „Digitale Kompetenz“ als hochschulweiter Bezugsrahmen in einem Strategieentwicklungsprozess. http://2016.gmw-online.de/wp-content/uploads/065.pdf

Kampylis, Panagiotis/Punie, Yves/Devine, Jim (2015): Promoting Effective Digital-Age Learning. A European Framework for Digitally-Competent Educational Organisations. http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC98209/jrc98209_r_digcomporg_final.pdf

Orr, Dominic/van der Hijden, Peter/Rampelt, Florian/ Röwert, Ronny/Suter, Renata (2018): Bologna Digital. Position Paper. https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/2018-03-09_Bologna%20Digital_final.pdf

Senat der Hochschulrektorenkonferenz (2018): Die Hochschulen als zentrale Akteure in Wissenschaft und Gesellschaft. Eckpunkte zur Rolle und zu den Herausforderungen des Hochschulsystems (Stand 2018). https:// www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-01-Beschluesse/HRK__Eckpunkte_HS-System_2018.pdf

Vuorikari, Riina/Punie, Yves/Carretero, Stephanie/Van den Brande, Lieve (2017): DigComp 2.0: The Digital Competence Framework for Citizens. Update Phase 1: The Conceptual Reference Model. Luxembourg Publication Office of the European Union. http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC101254/jrc101254_digcomp%202.0%20the%20digital%20competence%20framework%20for%20 citizens.%20update%20phase%201.pdf

Wissenschaftsrat (2016): Wissens- und Technologietransfer als Gegenstand institutioneller Strategien. Positionspapier. https:// www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5665-16.pdf