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SEO als Kooperations-Strategie

An Hochschulen unterstützen zentrale Einrichtungen mit unterschiedlichen Formaten und Aktivitäten die Zusammenarbeit von Universität, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft im Bereich des Wissens- und Technologietransfers. Diesbezüglich dienen sie kooperationsinteressierten Unternehmen und Wissenschaftlern als Ansprech- und Servicepartner.

SEO als Kommunikationstool zwischen Wissenschaft und Praxis

Je nach Ausrichtung sind Transferbereiche auch in der Wissenschaftskommunikation tätig und initiieren Diskurse mit der Zivilgesellschaft, zum Beispiel indem sie neue Formate erproben und soziale Medien in die Kommunikation mit den Praxispartnern miteinbeziehen (vgl. Wissenschaftsrat 2016).

Vielfach adressieren diese Serviceeinrichtungen selbst Innovationsthemen, Förderprojekte und Kooperationsangebote innerhalb und außerhalb der Hochschule.

Gleichzeitig suchen Unternehmen und weitere Akteure über Suchmaschinen nach aktuellen Forschungsergebnissen, Ansprechpartnern und renommierten Wissenschaftlern in den Hochschulen.

Der gezielte Einsatz von sozialen Medien und anderen Online-Formaten spielt daher in der Ansprache und Kommunikation zwischen Hochschule und externen Akteuren eine wichtige Rolle (vgl. HRK 2017).

Durch SEO wird die Sichtbarkeit für Praxispartner erhöht

Gewissermaßen begegnen Transferbereiche bei der potenziellen Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern ähnlichen Herausforderungen wie das sich um Studierende und Wissenschaftler bemühende Hochschulmarketing (vgl. GATE-Germany 2016, Dunkhase 2011). In beiden Fällen sind Hochschulwebseiten zentraler Faktor.

Deren Google-Sichtbarkeitsindizes sind allerdings häufig unterentwickelt. SSL-Verschlüsselungen, Responsive Webdesign und Keyword-Analysen werden häufig nicht oder nur unzureichend eingebunden, und die Nutzung von Webanalyse-Tools fristet ein Dasein in der Nische. Potenziale der Google-Suchmaschinenoptimierung (SEO) bleiben so ungenutzt.

Die richtige Kommunikationsstrategie: Push oder Pull?

Um Unternehmen und weitere potenzielle Kooperationspartner auf die eigene Webseite zu navigieren, gibt es grundsätzlich zwei Kommunikationsstrategien. Erstens: Bei der Push-Strategie geht der Impuls vom Transferbereich oder Kooperationsservice aus. Zweitens: Bei der Pull-Strategie geht die Initiative vom kooperationsinteressierten Akteur aus.

Push bedeutet, gezielt Aufmerksamkeit zu erregen. Den Usern werden dabei im Web Veranstaltungen, Ausschreibungen und weitere Angebote eingeblendet. Unternehmen nutzen hierfür in der Regel animierte Online-Banner, Advertorials, Video-Anzeigen bei Youtube, Facebook-Werbung, Newsletter, Mobile Marketing oder Google Adwords Anzeigen. Im Transferkontext ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis von solchen Push-Maßnahmen fraglich.

Vielmehr bietet sich eine SEO-Pull-Strategie an. Diese zielt darauf ab, die Hochschulwebseite mit dem „Angebot“ möglichst weit oben in den Suchergebnissen zu platzieren. Gibt beispielsweise ein regionales Unternehmen über Google, Bing oder eine andere Suchmaschine das Keyword „Stiftungsprofessur“ ein, ist es auf der Suche nach Informationen über universitäre Angebote, Aktivitäten und gegebenenfalls auch Kooperationsmöglichkeiten.

Ziel der Optimierung ist, dass eine Hochschulwebseite von der Suchmaschine als derjenige Anbieter angesehen wird, der eine Suchanfrage am kompetentesten beantwortet.

Ohne Know-How gelingt SEO nicht

Für eine professionelle Google-Suchmaschinenoptimierung bedarf es personeller Ressourcen, Recherchen, Detailinformationen zum Suchverhalten und Know-how im Webcontrolling. Um eine Hochschulwebseite zu unterschiedlichen Google-Suchbegriffen prominent bei Google zu platzieren, müssen unter anderem relevante Google-Updates (zum Beispiel Panda, Venice, Pinguin, Knowledge Graph) beobachtet und technische sowie inhaltliche Content-Anpassungen vorgenommen werden (vgl. Dunkhase 2018).

Analyse-Tools helfen bei der Optimierung

Hilfreiche Anwendungen bei der Optimierung der Webseiten sind Webanalyse-Tools. Für die passende Wahl eines derartigen Tools sollte ein Anforderungskatalog erstellt werden. Danach ist hinsichtlich der verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel Dashboard, Usability, Datensicherheit und Kosten der passende Web Analytics Anbieter zu vergleichen. Um die Wahl eines Webanalyse-Tools qualifiziert treffen zu können, ist es hilfreich, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen, was die verschiedenen Produkte an Funktionen und Features zu bieten haben. Dazu bietet zum Beispiel der IdealObserver einen Web-Analyse-Tool-Vergleich an.

Ein Webcontrolling, die Nutzung gängiger SEO-Software-Tools und eine kontinuierliche Suchmaschinenoptimierung sind Grundvoraussetzungen für ein hohes Maß an Sichtbarkeit von Angeboten, Aktivitäten und die erfolgreiche Ansprache von regionalen, nationalen und internationalen Akteuren und potenziellen Kooperationspartnern.

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Dieser Artikel-Auszug ist erstmals erschienen unter dem Titel „Prominent gesehen und gefunden werden“, verfasst von Philip Dunkhase und Christian Herzog, in der DUZ Wissenschaft & Management 03/2018.

Literaturtipps

Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen (2017): Google Analytics – Hinweise für Website-Betreiber in Niedersachsen. www.lfd.niedersachsen.de/themen/internet/google_analytics/google-analytics-hinweise-fuer-website-betreiber-in-niedersachsen-98936.html

Dunkhase (2018): Webcontrolling & Bewerbertracking. http://hochschulmarketing-news.de/webcontrolling/

Dunkhase (2011): Soziale Netzwerke und Enterprise 2.0 im Hochschulmarketing. Alumni-Schriftenreihe 21. Mannheim, Darmstadt.

GATE-Germany (2016): Suchmaschinenoptimierung der Leuphana Universität Lüneburg. In GATE-Germany (Hrsg.) Weltweit und virtuell – Praxisbeispiele aus dem digitalen Hochschulmarketing. W. Bertelsmann, S. 76-79.

HRK (2017): Entschließung der 23. Mitgliederversammlung der HRK am 14. November 2017 in Potsdam. Transfer und Kooperation als Aufgaben der Hochschulen.

Wissenschaftsrat (2016): Wissens- und Technologietransfer als Gegenstand institutioneller Strategien. Positionspapier. Weimar 2016. www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/566516.pdf